Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 56, Nein: 1

 

Beschluss

 

Der Kreistag verabschiedet die nachstehende Resolution.

 

 

Resolution zur geplanten Süd-Ost-Trasse

 

 

Der Kreistag Donau-Ries hat in seiner Sitzung am 10. März 2014 gefordert, die weiteren Planungen für die Gleichstromtrasse „Süd-Ost“ unverzüglich zu stoppen und insbesondere zu überprüfen, ob die geplanten Stromtrassen überhaupt erforderlich sind.

 

Anstatt die Notwendigkeit neuer Megastromtrassen schlüssig zu begründen, haben die Übertragungsnetzbetreiber am 4. November 2014 einen zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplanes veröffentlicht, den der Kreistag mit Nachdruck ebenso ablehnt.

 

Der Kreistag des Landkreises Donau-Ries betont nachdrücklich, dass weder ein geänderter Anfangs- und Endpunkt noch eine Verschiebung der Trasse um wenige Kilometer die grundsätzlichen Bedenken gegen die Notwendigkeit der Stromtrasse entkräften.

 

Die möglichen Trassen stellen für unseren Landkreis Donau-Ries eine unzumutbare und unerträgliche Belastung dar.

 

Der Landkreis Donau-Ries hat sich in vielen Bereichen als Vorreiter der Energiewende erwiesen. Es ist eine breitgefächerte Mischung regenerativer Energieerzeugungsanlagen vorhanden.

 

Unser Landkreis Donau-Ries ist in vielen Bereichen seiner Entwicklung, insbesondere im Bereich Freizeit und Tourismus, auf eine intakte Kulturlandschaft angewiesen. Große Teile dieser Landschaft und der historisch und kulturell wertvollen Ortsbilder unseres Landkreises würden durch die Eingriffe, die der Bau einer Stromtrasse mit sich bringt, massiv beeinträchtigt.

 

Auch aufgrund der besonderen Naturgegebenheiten der Region, wurden viele infrastrukturelle Maßnahmen wie etwa die Anbindung an eine Bundesautobahn, die für die Region erhebliche Vorteile gebracht hätte, nicht durchgeführt, um in die Landschaft nicht entsprechend einzugreifen. Vor diesem Hintergrund ist es völlig inakzeptabel, wenn nun eine Stromtrasse durch die Region verlaufen soll.

 

Gegen eine Zerschneidung, ja Zerstörung von Regionen des Landkreises Donau-Ries leisten wir entschiedenen vielfältigen Widerstand.

 

Gerade die Gefahr der Zerstörung besonders schützenswerter Land-schaftsteile, z. B. des Geoparks Ries, würde neben der einheimischen Bevölkerung z. B. auch die wissenschaftliche nationale und internationale Fachwelt aus den Bereichen Geologie, Biologie und Archäologie etc. auf die Barrikaden rufen.

 

Falls aus der immer noch ausstehenden Prüfung unzweifelhaft hervorgehen sollte, dass die Notwendigkeit für eine Stromtrasse Süd-Ost besteht, so kann diese nur entlang bereits bestehender Autobahntrassen verlaufen. Unsere Region, das Ries, das Donau- und das Lech-Gebiet dürfen nicht zerstört oder zerschnitten werden.

 

Wir appellieren an alle Verantwortlichen, alle Entscheidungen im Zusammenhang mit der künftigen Energieversorgung Bayern nicht über die Köpfe der Menschen hinweg zu treffen, sondern in einem von Offenheit und Transparenz geprägten Dialog.

 

Die Resolution des Kreistages vom 10. März 2014 gilt vollumfänglich weiter. Der Landkreis Donau-Ries lehnt den Bau der Stromtrasse ab und fordert einen sofortigen Planungsstopp insbesondere für die Gebiete des Landkreises Donau-Ries.

 

Der Landkreis Donau-Ries bekennt sich weiterhin klar zur Energiewende und dem Ausstieg aus der Atomkraft. Er wird den Ausbau von regenerierbarer Energieerzeugung weiter voranbringen, z. B durch Nutzung von Windkraft und strebt eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs im Kreis an. Der Kreistag wird in seiner aktuellen Periode entsprechenden Maßnahmen einleiten.

 

Beratung

Kreisrat Schiegg möchte in der Resolution noch das Thema „Erdverkabelung“ mit aufnehmen. 

Kreisrat Lange drängt auf eine sofortige Abstimmung

 

Landrat Rößle bittet um entsprechende Beschlussfassung.